Einer der Hauptgründe warum Akquise in vielen Unternehmen nicht funktioniert ist: Es wird einfach nicht gemacht. Im Privaten, bei der Sozialakquise ist es nicht anders.
Stell dir vor, du stehst bei Starbucks in der Schlange und wartest, dass du endlich Deinen Kaffee bestellen kannst. Während du so da stehst und wartest, guckst du dich um. Und Wums, auf einmal siehst du ihn oder sie. Dein absolutes Beuteschema steht hinter dir in der Schlange. Ihr guckt euch an, es geht kurz hin und her. Und dann? Was machst du? Hingehen und ansprechen? Oder lieber warten, was der andere macht?
Hingehen wäre das einfachste und nebenbei bemerkt auch noch das zielführendste. Aber genau das machen wir meistens nicht. Wir warten. Denn jetzt geht unser Kopfkino los. „Soll ich da wirklich hingehen? Was, wenn der mich völlig blöd findet? Und was sage ich überhaupt? Nachher fällt mir nichts Witziges ein. Und was, wenn ich eine Abfuhr kriege? Vielleicht ist er/sie ja auch vergeben? Und vielleicht ist sein/ihr Partner nur auf der Toilette. Bestimmt kommt der genau in dem Moment zurück, in dem ich hingehe…“
Zig wirre Gedanken schießen durch unseren Kopf. Je länger wir darüber nachdenken, umso bescheuerter werden unsere Bilder, und umso überzeugter sind wir, dass es genau so eintreten wird. Wenn wir unseren Kaffee in der Hand haben sind wir überzeugt: Wir lassen das mit dem Ansprechen. Viel zu heikel. Und wir verlassen den Laden- allein.
Das ist doch bescheuert, oder? Wir schießen uns selbst aus dem Rennen. Mit unseren eigenen Bildern, mit unserem Kopfkino, das wir so munter vor uns hinproduzieren. Aber mal ehrlich: Wenn wir uns schon Bilder ausmalen, warum malen wir uns dann nicht welche aus, die uns weiterbringen?
Unser Kopfkino steuert uns in Richtungen, die wir nicht wollen. Aber die gute Nachricht ist: Wir sind dem nicht ausgeliefert. Wir können entscheiden, welcher Film bei uns gespielt wird.
Wenn du das nächste Mal in einer Situation bist und du merkst: Du kommst nicht weiter, du schaffst es nicht über deinen Schatten zuspringen, dann mache dir erst einmal bewusst, was dich abhält. Stoppe den Film, der bei dir abläuft. Dabei hilft dir eine ganz einfach Frage: „Was ist das Schlimmste, was realistisch passieren kann?“ Bezogen auf das Starbucks-Beispiel wäre die Antwort: „Ich kriege einen Korb.“
Und jetzt stellst du dir die nächste Frage: „Was passiert, wenn ich nichts mache?“ Die Antwort liegt auf der Hand, du hast die Chance verpasst, vielleicht deinen Traumpartner kennenzulernen. Und, jetzt stellst du dir die letzte Frage, die Entscheidungsfrage: „Was ist schlimmer? Ein möglicher Korb oder die Sicherheit, die Chance verpasst zu haben?
„Lass dich nicht fremd steuern von deinen Gedanken, sondern entscheide selbst, was passiert.“